In Giverny im Garten
Da wollt‘ ich auf ihn warten
Die Luft war schwül und warm
Entfernt ein Bienenschwarm
Seerosen auf dem Teich
Soweit das Auge reicht
„Gestatten, Claude Monet!“
Ich stammle: „Enchantée“
Der Meister tritt nun näher
Die Augen wie ein Häher
Der Blick so scharf und klar
Ergraut sein Bart und Haar
Er führte mich herum
Vor Staunen war ich stumm
Seine Stimme tönte leise
Verschmitzt und doch auch weise
Er sprach vom Leben, von der Liebe
Und dass manch‘ Frage offenbliebe
Dann wollt‘ er mir was schenken
Ich wollte ihn nicht kränken
Und folgte ihm ins Haus
Er sagte:„Zieh dich aus.“
Er malte einen Akt
Ich splitterfasernackt
Irgendwann schlief ich wohl ein
und wachte auf – allein
Die Farben waren noch feucht
Eine Fliege weggescheucht
Er kam nicht mehr zurück
Das Bild: ein Meisterstück
~ * ~
(Claude Monet, eines seiner Gartenbilder von Giverny)
ein wunderschönes Bild und das Gedicht dazu .. klasse ..
Das nenne ich mal Einfühlung in das Genie!
Liebe Grüße
Helmut
Vielen Dank für das Lob!
Herzliche Grüße
Andrea